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Ergebnisse der Probenentnahme

8.) Ostfrieslandstraße - Echter Hausschwamm

In diesem Keller konnte bei der ersten Probenentnahme (1-11) nur an einer Stelle lebendes Mycel gefunden werden (zur Lage s. Abb. 6). Eine Woche später wurden von anderen und von einigen schon untersuchten Stellen Proben entnommen (12-24 kursiv). Als Ergebnis fand sich an weiteren Stellen lebendes Mycel.

Probe 1 und 16: Luftmycel und Strangmycel aus einem Haufen Weidenstämme (Abb. 27), bestehend aus wenigen Grund- und vielen Faserhyphen. Fluoreszierende, unzusammenhängende Hyphen konnten nur von Schimmelpilzen und deren Sporen gefunden werden. Auch Mycelproben, die unter den Weidenstämmen mit den Fruchtkörpern entnommen wurden (16), zeigten keine Fluoreszenz.

Probe 2 und 13: Grundmycel von zwei Fruchtkörpern auf einem Weidenstamm, dicht an der Mauer liegend. Nur einige wenige Sporen von S. lacrymans fluoreszierten stark mit FDA.

Probe 3: Zwei Jahre altes Luftmycel aus Grund- und Faserhyphen im Winkel zwischen Decken und Wand (Wandbelag, jedoch ohne Fruchtkörper). Nur einige Schimmelpilzhyphen fluoreszierten deutlich mit FDA.

Probe 4: Strangmycel direkt vom Maueransatz, das zu einem Wandbelag (wie Probe 3) aus Luftmycel führte. Es bestand aus Grund- und Faserhyphen. Nur einige Arthrosporen, die zu S. lacrymans gehören könnten, viele Schimmelpilzsporen und dünne Schimmelpilzhyphen ohne Schnallen fluoreszierten.

Probe 5: Luftmycel und Faserhyphen von der Decke (wie Probe 3). Die Faserbündel waren von fluoreszierenden Schimmelpilzhyphen durchwachsen.

Probe 6: Strangmycel direkt vom Maueransatz, welches auf Weidenstämmen zu wachsen schien. FDA-Fluoreszenz konnte nur an den zahlreichen Schimmelpilzhyphen und deren Sporen detektiert werden.

Probe 7: Strangmycel direkt aus einem Betonriß, das zu einem Bodenbelag aus Luftmycel führte (Abb. 27). Bodenbelag aus Grund- und Faserhyphen, jedoch ohne Fruchtkörper. Als FDA-fluoreszierender Anteil waren lediglich wenige Schimmelpilzsporen vorhanden.

Probe 8: Strangmycel wie in Nr. 4 dargestellt, nur auf der Seite zur befallenen Treppe hin gelegen (Abb. 23). Es enthielt wenige stark fluoreszierende Grundhyphen und nicht fluoreszierende Faser- und Gefäßhyphen. Schimmelpilzsporen und -myce-lien waren seltener als bei den Proben 6 und 7. Eine Woche später zeigte sich um die Mauerritze, wo das Mycel zuvor entfernt worden war, frischer und beim Mikroskopieren stark fluoreszierender Mycelzuwachs.

Probe 9 und 19: Zuwachszonenrand und Hymenium von Fruchtkörpern, die auf der Treppe wuchsen. Es fanden sich FDA-fluoreszierende Mycelien von Schimmelpilzen und deren Sporen, jedoch auch fluoreszierende Arthrosporen, wahrscheinlich von S. lacrymans. Daneben fanden sich Basidiosporen von S. lacrymans in großer Zahl, die zu einem größeren Anteil fluoreszierten als die Sporen der "Laborfruchtkörper" von S. lacrymans BAM 133.

Probe 10, 11 und 18: Luft- und dünne Strangmycelien aus dem schmalen Zwischenraum zwischen dem befallenen Treppenholz und der Wand (von zwei Stellen, der 2. und 4. Stufe), bestehend aus Faserhyphen und wenigen Grundhyphen, Schimmel wie in Probe 8. Probe 18 wurde ebenfalls in Höhe der vierten Stufe entnommen.

Probe 14: Strangmycel aus einer Bodenspalte unter der Vorderseite eines befallenen Tisch mit fluoreszierenden Grundhyphen, dickwandige, nicht fluoreszierende, tote Faserhyphen. Gefäßhyphen fehlten in dieser Probe.

Probe 15: Mycel von der hinteren Unterseite des Tisches. Es fanden sich nur lebende Grundhyphen. Auf dem Boden unter dem Tisch zeigte sich ein deutlich feuchter Wasserfleck.

Probe 17: Mycel und Stränge von der Unterseite der Treppe in Höhe der fünften Stufe. Nur sehr wenige Grundhyphen der Stränge wiesen FDA-Fluoreszenz auf. Alle Oberflächenmycelien, Faser- und Gefäßhyphen ohne Fluoreszenz.

Probe 20 bis 22: Mycel und Stränge von der Unterseite der Treppe in Höhe der zweiten bis vierten Stufe. Alle Oberflächenmycelien, Faser- und Grundhyphen ohne Fluoreszenz.

Probe 23 und 24: Zwei daumendicke Strangmycelien, die in Höhe der vierten und fünften Stufe, ausgehend von Mauerritzen, unter die Treppe führten. Fluoreszierende Grundhyphen fanden sich nur im Strang, alle anderen Hyphentypen waren ohne FDA-Fluoreszenz.

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Abb. 6: Ostfrieslandstraße - Grundriß, des Kellers mit Lage der Entnahmestellen; Beispiel für einen möglichen periodischen "Sommerbefall" (s. Abschnitt 4.1); "FK": Fruchtkörper

Autor: T. Huckfeldt

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