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Chemische Differenzierungsmethoden zum Nachweis der Vitalität holzzerstörender Pilze

Nachweis toter Hyphen

Methylenblau-Test

Die Versuche mit diesem Test blieben alle unbefriedigend. Eine klare Differenzierung war nicht möglich. Allenfalls durch die Struktur der Vakuolen und Organellen ("Vakuolenstruktur"), wie sie in den Phasenkontrastbildern (Abb. 75 (Bild, 81 KB)) und bei den Vitalfluorochromierungen deutlich zu erkennen sind, war eine Zuordnung möglich. Aber eine selektive Anfärbbarkeit der toten gegenüber den lebenden Hyphen schien nicht möglich zu sein (Abb. 63 - Abb. 66).

Nach den Vorversuchen mit lebenden und toten Mycelien von S. lacrymans BAM 133, die das Finden einer optimalen Farbstoffkonzentration zum Ziel hatten, wurden keine weiteren Versuche unternommen.

Bei einer Konzentration von 50 bis 100 µg/mg fiel folgendes auf: offensichtlich tote Hyphen zeigten in der Nähe von sehr stark angefärbten lebenden Hyphenspitzen (Abb. 64) und einigen Schnallen eine schwächere bis keine Färbung. In Tab. XIV sind die Vorversuchsergebnisse zusammengefaßt:

Tab. XIV: Methylenblau-Test, eine Färbungen zum Nachweis nur toter Hyphen

Konzentration

Beschreibung der Färbung

bis 400µg/ml

Alle Hyphen (Plasma & Zellwände) sind tief blau gefärbt und abgestorben.

200µg/ml
(1: 5.000)

Fast alle Hyphen (Plasma & Zellwände) sind einheitlich blau gefärbt und höchstwahrscheinlich abgestorben. Hyphen mit "Vakuolenstruktur" fehlen.

133µg/ml
(1: 7.500)

Die meisten Hyphen sind ± blau gefärbt. Plasma wird dunkler gefärbt als die Zellwände. Hyphen mit "Vakuolenstruktur" fehlen.

100µg/ml
(1: 10.000)

Der Farbstoff wird von Hyphenspitzen besonders gut aufgenommen, sie scheinen abzusterben. Andere Bereiche mit "Vakuolenstruktur" werden nicht oder ± leicht gefärbt. Zellwände, auch von Hyphen ohne Plasma, werden nicht oder nur sehr schwach angefärbt. Nicht immer ist das Plasma der toten Hyphen blau gefärbt. Die Zahl lebender Hyphen ist kleiner als bei niedrigeren Konzentrationen.

40µg/ml
(1: 25.000)

Nicht gefärbt werden: Zellwände, Vakuolen, ausgelaufene Hyphen, meist die lebenden Hyphen mit "Vakuolenstruktur", ein Teil der Hyphen mit zusammengezogenem Plasma, die mit - Fluoresceindiacetat gefärbt als - tot angesprochen werden können.
Gefärbt werden meist Hyphen mit zusammengezogenem Plasma, seltener jene mit "vollem" Plasma.

20µg/ml
(1: 50.000)

Fast das gleiche Ergebnis wie bei der 75µg/ml Konzentration, Färbungen etwas schwächer und der Anteil lebender Hyphen etwas größer.

13,3µg/ml
(1: 75.000)

Keine Differenzierungen mehr möglich, leichte Vitalfärbungen des Plasmas, lebender Hyphen und Färbung des Plasmas toter Hyphen. Anteil lebender Hyphen sehr hoch.

10µg/ml

Alle Hyphen sind ungefärbt (vielleicht ein Hauch Blau), ob lebend oder tot.

4µg/ml

Alle Hyphen sind ungefärbt. Anteil lebender Hyphen sehr hoch.

2µg/ml

Alle Hyphen sind ungefärbt, ob lebend oder tot.

Nachweis von Hyphen im Holz mit Pikrin-Anilinblau

Die drei folgenden Bildern (Abb. 60 (Bild, 72 KB)- 62 (Bild, 41 KB)) dokumentieren den prinzipiellen Nachweis der erfolgreichen Besiedlung der Holzklötzchen, hier am Beispiel von C. puteana gezeigt. Die Bilder zeigen alle Kiefernholz. Der blaue Farbstoff wird vorzugsweise von Plasma absorbiert, dabei werden tote und lebende Hyphen in gleicher Weise blau gefärbt. Die Hyphen sterben beim Färben ab.

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Autor: T. Huckfeldt


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