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Nachweis von Oxalsäure

Dieser Test ist gut geeignet für den Vitalitätsnachweis bei stark und sehr stark wachsenden Mycelien, jedoch ungeeignet für die Überprüfung von schwach wachsenden und wenig vitalen Mycelien.

Dieses Ergebnis (3.4.2) war im Grunde nicht so erstaunlich, da die Oxalsäure-Produktion, auf der dieser Test basiert, von der Stoffwechselleistung des Pilzes abhängt: So produziert ein Pilz, der, am Rande seiner Anpassungsfähigkeit, langsam wächst, wenig Oxalsäure und einer, der unter optimalen Bedingungen wächst, viel.

Wenn aber nur wenig Säure gebildet wird, ist der Test unscharf. Dies ist darauf zurückzuführen, daß auch tote Hyphen einen Teil löslicher Oxalsäuren enthalten, die zu einem leichten Umschlag des Indikators führen. Aufgrund dessen war dann eine eindeutige Unterscheidung nicht mehr möglich. Mikroskopische Untersuchungen führen nicht weiter, da die Indikatoren nicht ortsgebunden sind.

Erwähnenswert ist noch S. lacrymans BAM 133, der sich eigentlich in Kultur als ein schnell wachsender Pilz erwiesen hat, bei diesem Test aber nur eine schwachen Färbung zeigte (Tab. XV). Möglicherweise ist seine Oxalsäure-Produktion nicht sehr hoch. BAVENDAMM (1938) merkt an, daß üppiges Pilzwachstum nicht immer mit starkem Abbau des Holzes gleichzusetzen ist. Dies könnte bedeuten, daß BAM 133 zwar schnell wächst, aber keine große Abbauleistung vollbringt, wenn, wie hier unterstellt, die Oxalsäure-Produktion mit der Abbauleistung korreliert.

Ein weiteres Problem bei diesem Test ergibt sich aus der Methode: Der Test soll nach Bruhn (1993) mit Luftmycel durchgeführt werden. Gerade dieses aber hat nur eine sehr geringe Lebenserwartung (vgl. Abschnitt 4.1.5 - Langlebigkeit des Mycels von S. lacrymans). Es besteht im alten, entwickelten Zustand quasi nur noch aus Faserhyphen. (Diese enthalten nach Lohwag (1938) weniger Oxalsäurekristalle, so daß dies vielleicht der Grund für den Einsatz von Luftmycel für dieses Verfahren ist.) Somit sind die Ergebnisse dieses Tests nicht sehr aussagekräftig. Der Test wäre beispielsweise in der Ostfrieslandstraße negativ ausgefallen, wären nur Luftmycelien untersucht worden. Allenfalls die lebenden Schimmelpilze und die sich auflösende Oxalsäurekristalle hätten zu einem leichten gelben bis grünen Farbumschlag geführt. Der Test erscheint allgemein wenig geeignet, die Vitalität von Mycelien holzzerstörender Pilzen zu beurteilen.

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Autor: T. Huckfeldt

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