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TTC-, INT- und NBT-Test

TTC- und NBT-Test wurden nach ersten Versuchen nicht weiter auf ihre Tauglichkeit hin untersucht, da die Ergebnisse mit dem INT deutlich besser waren.

Die Ergebnisse der makroskopischen Untersuchungen mit dem INT gleichen denen des Oxalsäurenachweises. Der Nachweis der Vitalität gelingt, wenn die Mycelien ein starkes Wachstum aufweisen (s. Abb. 67). Denn zu diesem Zeitpunkt ist der Zitronensäurezyklus besonders aktiv und INT wird schnell zu Formazan umgesetzt. Der Test arbeitet also nach dem gleichen Muster wie die Saatgutprüfungen (Anonymus 1993). Der INT-Test gelingt nach längerer Inkubationszeit auch bei Mycelien mit mäßigem und schwachem Wachstum. Dabei besteht aber die Gefahr, daß Bakterien und Schimmelpilze zu eventuell fälschlich positiven Ergebnissen führen.

Der Test versagt jedoch genauso wie der Oxalsäurenachweis, wenn die Mycelien sehr langsam wachsen, ihr Wachstum stagniert oder sie langsam absterben. Im Vergleich mit dem Oxalsäurenachweis ist der INT-Test allerdings empfindlicher.

Nicht untersucht wurde, inwieweit solche Mycelien, die in diesem Test zu keiner Reaktion geführt haben, überhaupt noch in der Lage sind, Holz zu befallen und zu zerstören.

INT könnte als Indikator bei der Überwachung von Kulturmycelien nützlich sein. Das Mycel von Kulturen, bei denen Abimpfungen nicht gelingen, könnte mit einem Tropfen INT geprüft werden. Dies könnte einige Zeit vor der Abimpfung geschehen, damit die "ungeeigneten" Kulturen rechtzeitig erkannt werden (s. Abb. 72).

Unabhängig davon ist der Vorteil dieses Tests, daß das gebildete Formazan direkt in den Hyphen nachgewiesen werden kann (Altman 1976). So können auch noch sehr kleine Mengen Formazan bestimmt werden, wodurch die einzelne Hyphe direkt daraufhin angesprochen werden kann, ob sie zum Zeitpunkt der Anfärbung lebte oder nicht. Damit wäre es vielleicht möglich, eventuelle Fehlerquellen dieses Tests, wie sekundären Pilzbewuchs und eventuelle Einflüsse von Holzschutzmitteln, auszuschließen. Schimmelpilze z. B. können zu makroskopischen Fehlschlüssen führen, da sie INT genau wie holzzerstörende Pilze reduzieren.

Ein Nachteil des INT-Tests zeigte sich darin, daß nicht überprüft werden konnte, ob wirklich alle lebenden Hyphen den Farbstoff aufgenommen hatten, weil im Zuge der Färbung meist die geordnete Struktur des Plasmas verloren geht. Abhilfe würden Untersuchungen schaffen, die sofort nach der Applikation beginnen. Möglicherweise könnte so die Formazanbildung beobachtet werden. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß auch tote Parenchymzellen "gefärbt" werden, was den Einsatz in Holz erschwert und die Frage nach weiteren Fehlerquellen aufwirft. Auch die Einflußnahme von Holzschutzmitteln, Leimen etc. wurde nicht untersucht, wäre aber wahrscheinlich mikroskopisch sichtbar (s. Abb. 85). Diese Fragen könnten in einer folgenden, enger eingegrenzten Arbeit untersucht werden.

Möglicherweise werden von INT die Mitochondrien besonders angefärbt. Die Größe und Verteilung der gefundenen gefärbten Objekte stimmt in den nach vier Stunden untersuchten Proben gut mit den Mitochondrien der EM-Un tersuchungen überein (s. Abb. 91 und Abb. 100, BECKET et al. 1974, BURNETT 1976).

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Autor: T. Huckfeldt

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