Weiter hier klicken

zurück oder weiter

Die Holzprobenkörper (Quercus róbur und Pinus sylvéstris)

Auswahlkriterien der Holzarten:

Die Hölzer sollten häufig konstruktiv in Gebäuden vorkommen und möglichst wenig miteinander verwandt sein. Deswegen wurden die Stieleiche (Quercus róbur, Angiospermae) und die Gemeine Kiefer (Pinus sylvéstris, Gymnospermae) ausgewählt.

Besiedlung der Probenkörper

Die Holzproben wurden an zwei aufeinander folgenden Tagen für mindestens 10 Minuten bei 100°C im strömenden Dampftopf sterilisiert. Vor dem Einbau wurden sie nochmals kurz abgeflammt. Zur Besiedlung wurden die Probenkörper in eine mit ca. 20ml Malzagar gefüllte Petrischale gesetzt. Damit sie sich nicht mit Wasser vollsogen, wurde zwischen Agar und Probenkörper eine Unterlage aus V4a-Stahl gelegt. Einige Pilzarten können nämlich bei einer Holzfeuchte, wie sie bei einem direkten Kontakt des Klötzchens mit dem Agar entsteht, nur noch schlecht wachsen (Abschnitt 1.1.) Dies gilt insbesondere für Coniophora puteana (Kleist et al. 1998). Das Format der Holzklötzchen (20 x 10 x 5 mm³) wurde so gewählt, daß fünf von ihnen zusammen mit dem Agar und den abgeflammten Unterlegscheiben (1) in einer Petrischale Platz finden konnten. Abb. 7: Kulturmycelien

Zur Besiedlung der Klötzchen wurde je ein Impfstück mit einem sterilen Korkbohrer (Durchmesser 10 mm) ausgestochen und in die Mitte der fünf symmetrisch angeordneten Klötzchen gelegt (s. Abb. 7).

Nachweis von Pilzhyphen im Holz

Für den generellen Nachweis von Mycel und damit auch für den Nachweis einer erfolgreichen Holzbesiedlung wurde eine Färbung mit Pikrin-Anilinblau gewählt. Pikrinsäure fällt allgemein Proteine aus und färbt diese im Zusammenhang mit Anilinblau an. So konnten die Hyphen im Holz unter dem Normalmikroskop nachgewiesen werden, da der Proteinanteil im Holz sehr gering und in den Hyphen hoch ist (s. Abb. 60 (Bild, 72 KB) - 62 (Bild, 41 KB)).

Zum Mikroskopieren wurden 28 µm dicke Schnitte des befallenen Holzes mit einem Sarturius-Schlittenmikrotom angefertigt. Diese wurden in einen Tropfen einer 1%igen Pikrinanilinlösung (Chroma) getaucht, die auf einen Objektträger pipettiert wurde. Die Lösung wurde kurz über einer Flamme aufgekocht, ohne daß sie eintrocknete, und anschließend reichlich gewässert. Teilweise wurde noch eine Gegenfärbung mit Safranin (1%ige alkoholische Lösung, Einwirkungszeit: 10 - 15 sec.) durchgeführt, an die sich wieder eine Wässerung anschloß (Strasburger 1913).

(1) Die untergelegten Stahlringe dürfen nur abgeflammt, nicht jedoch durchgeglüht werden, da sonst die Legierung Schaden nimmt und Schwermetalle frei werden, die das Pilzwachstum beeinträchtigen oder sogar stoppen können.

zurück oder weiter

Autor: T. Huckfeldt


Zur Startseite der Arbeit, zum Inhalt oder zur Anfangsseite

Impressum, Datenschutz