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Vitalität von Kulturmycelien und Diasporen

Die folgenden Ergebnisse resultierten aus Anfärbeversuchen mit Fluoresceindiacetat. Diese Versuche waren die Grundlage für die Untersuchungen des Holzes aus den Gebäuden.

Der Anteil an vitalem Mycel in den Kulturschalen nahm über die Zeit ab. Dabei verhielten sich die einzelnen Arten unterschiedlich. In sechs und acht Wochen alten Petrischalen von S. lacrymans, C. puteana, A. vaillantii, T. placenta, G. abietinum und G. trabeum befand sich nur noch ein geringer Anteil lebender Hyphen (s. Abb. 29 (Bild, 3,33 KB)). Der Anteil vitaler Hyphen in der Wachstumsfront 5 Tage alter Kulturen war dagegen sehr hoch, annähernd 100% (bei S. lacrymans und C. puteana). Es fanden sich hier nur regelmäßig abgerissene, tote "Hyphenteile", die dann bis zur nächsten Septe nicht mehr fluoreszierten (s. Abb. 32 (Bild, 3,33 KB)).

Hyphen, die unterhalb von Fruchtkörpern wuchsen (z. B. bei S. lacrymans BAM 133), blieben deutlich länger vital als Hyphen in Schalen ohne Fruchtkörper. So konnten noch nach dreimonatiger Kultur unterhalb eines Hymeniums von S. lacrymans vitale Hyphen nachgewiesen werden. Die Verteilung der vitalen Hyphen in zwei Monate alten Kulturen ohne Fruchtkörper war inhomogen. Anders verhielt es sich bei Fruchtkörper-tragenden Kulturen. Die letzten lebenden Hyphen schienen sich bei einem Mycel mit Fruchtkörpern unter diesen zu konzentrieren. In diesen Kulturen fanden sich auch schon Ansätze von Strängen (s. Abb. 74 (Bild, 23 KB)).). Diese Beobachtung paßt gut zu den in Gebäuden gefundenen Strängen, welche zu Fruchtkörpern führten. In ihnen fanden sich häufig noch einzelne lebende Grundhyphen, während an anderen Stellen des Mycels keine lebenden Hyphen mehr nachzuweisen waren.

Ein anderes Bild ergab sich bei Mycelien, die Conidien (Mitosporen) bilden, wie bei C. puteana und G. trabeum. Bei ihnen war nach sieben bis neun Wochen das gesamte Mycel abgestorben, bzw. die Stoffwechselaktivität war zum Erliegen gekommen. Das Mycel war eingefallen, und die Hyphen wiesen keine Plasmaströmungen mehr auf. Die reichlich gebildeten Conidien aber waren hoch vital. Sie fluoreszierten stark, was auf Stoffwechselaktivität hindeutete (s. Abb. 29 (Bild, 3,33 KB)).

Sporen von S. lacrymans konnten differenziert werden in fluoreszierende und nicht fluoreszierende Sporen (s. Abb. 58a (Bild, 54 KB)). Der Anteil der ausgereiften Sporen mit aktivem Stoffwechsel war in frischen und alten Fruchtkörpern durchaus verschieden: in frischen sehr klein (weniger als 0,1%) und in älteren höher (über 1%, s. Abb. 58 (Bild, 25 KB)). Die Sporen an den Basidien, die noch nicht ausgereift waren, fluoreszierten stark.

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Autor: T. Huckfeldt

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