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Ergebnis des Vergleichs der Vitalfarbstoffe

Fluoresceindiacetat (FDA)

Aus der Vielzahl der vitalen Farbstoffe (s. Tab. XI) erwies sich nur Fluoresceindiacetat als zuverlässig, lebende Hyphen von toten zu unterscheiden. Es differenzierte sicher zwischen stoffwechselaktiven Hyphen und stoffwechselinaktiven bzw. toten Hyphen. Die lebenden, aktiven Hyphen fluoreszierten bei Blauanregung grün. Die inaktiven Hyphen wurden nicht gefärbt und zeigten nur Eigenfluoreszenz, meist in Rottönen. Entscheidend war der pH-Wert, der zwischen
pH 3 und pH 5 liegen muß, denn bei anderen pH-Werten trat der beschriebene Effekt nicht auf.

Eigenschaften des FDA

Bei längerer Beobachtung unter dem Mikroskop begann der Farbstoff auszubleichen. Dabei schien die Größe der beobachteten Objekte einen Einfluß zu haben: Große, lebende Objekte blichen langsamer aus als kleinere. So blichen Sporen sehr schnell aus, wodurch die Zeit meist nicht ausreichte, ein Bild zu erstellen (Abb. 58 (Bild, 25 KB)). Komplexe, große Mycelien hingegen blichen langsamer aus. Besonders intensiv konnten Hyphen mit reger Plasmaströmung vital gefärbt betrachtet werden.

Der Laser (488 & 560 nm) des CLSM wirkte bei kleinster Emissionseinstellung (13-18 V) schonender als eine Blaulicht-Anregung (450-490nm) mit der Quecksilberhochdrucklampe. Höhere Lasereinstellungen (50-70V) führten bei Sporen zur sofortigen Ausbleichung.

Färbung von Holz mit FDA

Die Parenchymzellen von Kiefer und Eiche erschienen - ebenso wie lebende Hyphen - grün gefärbt, sie fluoreszierten jedoch nicht so stark, blichen weniger stark aus und waren sehr regelmäßig angeordnet. Parenchymzellen in Eichenholz fluoreszierten mit FDA schwächer als im Kiefernholz. Sie waren kleiner und diffuser verteilt (s. Abb. 50 (Bild, 3,33 KB))) Dabei ist zu bedenken, daß bei Quercus Kern und bei Pinus Splint untersucht wurde.

Vitalitätsnachweis in Holzproben nach künstlicher Infektion

Bei folgenden Arten konnten nach einer FDA-Anfärbung der künstlich infizierten Holzproben lebende Hyphen nachgewiesen werden: A. vaillantii, C. puteana, G. abietinum, G. trabeum und S. lacrymans (s. Abb. 44, 46 und 48 (Bild, 3,33 KB)).

Der Befall erschien jedoch immer wesentlich schwächer ausgeprägt als bei den Kontrollen, die mit Pikrin-Anilinblau gefärbt wurden. (Mit Pikrin-Anilinblau können alle Hyphen in der Schnittebene - unabhängig von ihrer Vitalität - sichtbar gemacht werden (vgl. Abschnitt 2.3).) Oft gelang mit Fluoresceindiacetat kein Lebendnachweis, obwohl das Holz frisch infiziert und reichlich mit Mycel durchwachsen war. Dann halfen meist auch sehr dicke Holzschnitte nicht. (Vergleiche hierzu die Abb. 60 (Bild, 72 KB)- 62 (Bild, 41 KB) mit Pikrin-Anilinblau und die mit FDA, z.B. Abb. 36 (Bild, 55 KB) oder 42 (Bild, 25 KB).)

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Autor: T. Huckfeldt


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