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Echter Hausschwamm - Serpula lacrymans

Morphologie:

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Fruchtkörper- und Befallsmerkmale (Bild, 90 KB)

Ein Befall mit S. lacrymans ist an der meist grobwürfeligen Braunfäule im Holz, den ca. 1 bis 3 cm dicken, zimtbraunen, merulioiden Fruchtkörpern (Bild, 57 KB) mit weißem, scharf begrenztem Zuwachsrand (Bild, 36 KB) und den silbrig-grauen Strängen (Bild, 23 KB) erkennbar (GROSSER 1985). Frische (wachsende), noch angenehm riechende Stränge (Bild, 49 KB) sind nicht grau, sondern weiß bis cremefarben und von weichem, wattigem Mycel (Bild, 51 KB) umgeben. Schwerer sind alte Fruchtkörper zu erkennen, wenn sie schwarz geworden (Bild, 72 KB) sind. Sie sind dann nur noch wenige Millimeter dick, zerbrechen leicht und sind unscheinbar, weisen aber meist noch Reste der merulioiden Struktur (Bild, 60 KB) auf.
Eine Unterscheidung des Echten vom Wilden Hausschwamm (Serpula himantioides - Bild, 52 KB) anhand von morphologischen Unterschieden ist schwer, da die in der Literatur angegebenen trennenden Merkmale (Dicke der Zuwachsschicht und Vorhandensein einer Gallertschicht = gallertige Subhymenialschicht) nur bei üppigem Wachstum von beiden Arten gebildet werden (JAHN 1941). Von FALCK (1912) und HARMSEN (1956, 1960) werden die Faserhyphen der Stränge als brauchbares Merkmal zur Artdiagnose genannt. Die Faserhyphen des Echten Hausschwammes sind im Durchschnitt 4 µm [(2,5-) 3-5,0 (-6,5 µm)] dick und die des Wilden Hausschwammes 2,5-2,8 µm (1,5-4,5 µm). Gut zu trennen sind die Arten mit genanalytische Methoden (Moreth-Kebernik & Schmidt 2000).

Mycel- und Hyphenmerkmale in Kultur (Bild, 55 KB)

Luftmycel steigt zu den Rändern stark auf, ist baumwollartig, lang, weit verzweigt und gefiedert. In älteren Hyphen bilden sich Oxalsäurekristalle. Schnallen sind stets vorhanden und weisen immer den gleichen Durchmesser auf wie ihre Hyphe ((min 1-) 1,5-3 (-4 max.) µm). Eine Ausnahme bilden Monokaryonten, sie haben keine Schnallen. Die meisten Grundhyphen (Bild, 13 KB) in der Nähe der Wachstumsfront haben mehrfache Schnallen (aber keine Wirtelschnallen), die meist auswachsen und so Verzweigungen bilden. Dünnwandige generative Hyphen sind nicht selten. Z. T. treten in der Kultur Hyphenstränge auf, die aus Faser- und Grundhyphen bestehen und ein mehr oder minder gleichmäßiges Netz bilden. Faser- (Bild, 15 KB) (= Skeletthyphen, nur in Gebäuden sehr häufig) und Gefäßhyphen (Bild, 23 KB) sind in Stammkulturen selten, in überalterten Kulturen häufiger zu finden. Sie verzweigen sich nicht oder nur selten und haben einen Durchmesser von (1,5-) 4 (-5) µm. Selten werden Chlamydosporen (Arthrosporen) gebildet. Die Kulturen wachsen gleichmäßig, sind weiß oder hell cremefarben bis (zitronen)gelb (Hemmfarbe) und bis ockerfarben in älteren Schalen. Fruchtkörper in Kultur (Bild, 36 KB) sind bei einigen Stämmen (z.B. BAM 133) häufig zu beobachten.

Weitere Holzzerstörer

Weitere wichtige Holzzerstörer (Wechsel zur Diplomarbeit) in Deutschland sind der Eichenporling (Bild, 59 KB) (Donkioporia expansa), der Breitsporige Weiße Porenschwamm (Antrodia vaillantii (Wechsel zu den Porenschwämmen)), die Kellerschwämme (Bild, 58 KB) (Coniophora puteana (Wechsel zu den Kellerschwämmen) und Coniophora marmorata), der Schuppige Sägeblättling (Bild, 40 KB) (Lentinus lepideus), der Muschel-Krempling (Bild, 52 KB) (Paxillus panuoides) und die Blättlinge mit dem Tannenblättling (Bild, 45 KB) (Gloeophyllum abietinum), dem Zaunblättling (Bild, 53 KB) (Gloeophyllum sepiarium) und dem Balkenblättling (Bild, 43 KB) (Gloeophyllum trabeum). Wie auch bei anderen holzzerstörenden Pilzen wird durch den Hausschwamm das Innere der befallenen Holzteile zerstört, während die Oberfläche lange intakt (Bild, 18 KB) aussieht. - zur Systematik oder weiter.

Autor: T. Huckfeldt

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